Historia humana

Galapagos geschichte - Anwesenheit der Menschen

Vermutlich mehr als irgendwo anders auf der Welt ist die Fauna von Galapagos einzigartig. Charles Darwin's Beobachtungen dieser Tiere, ihrer bemerkenswerten Anpassungen an eine feindselige Umwelt und die raffinierten Variationen innerhalb einiger Rassen derselben Spezies, die aber auf verschiedenen Inseln leben, führte direkt zu seiner Theorie der natürlichen Selektion.  Diese Theorie erklärt, wie die Mehrheit der Spezien dieser Welt sich von einem einfachen einzelligen gemeinsamen Vorfahr entwickelten. Genau diese Theorie stellt die wichtigste der Biologie überhaupt dar.

Wir können zurückschauen auf fast 5 Jahrhunderte menschlichen Kontaktes mit Galapagos und sagen, dass ohne Zweifel das wichtigste Ereignis der menschlichen Geschichte von Galapagos Darwin's Besuch im Jahr 1835 war. Selbst ohne Darwin ist die Geschichte des menschlichen Kontaktes mit den Inseln eine sehr Faszinierende. Die "Verzauberten Inseln", wie die frühen Seefahrer sie nannten, bedeuteten viel für so einige Menschen vieler Länder.

Untenstehend finden Sie die wichtigsten Daten hinsichtlich menschlicher Anwesenheit auf den Galapagos Inseln.

Geschichtlicher Überblick

  • 1485 - Die ersten Besucher waren Seefahrer der Chimu Kultur aus Nordperu während der Herrschaft des großen Inkas, Tupac Yupanqui.
  • 1535 - die offizielle Entdeckung der Galapagos Inseln, am 10. März, durch Fray Tomas de Berlanga, spanischer Bischof an Bord eines Schiffes, das aufgrund von ozeanischen Strömungen vom Kurs abkam, als es von Panama nach Peru segeln sollte.  
  • 1550 - die Galapagos Inseln erscheinen zum ersten Mal auf einer Weltkarte. Sie werden “Insulae de los Galopegos" genannt.
  • 1593 -1710 - Nutzung der Inseln durch Piraten als Refugium und Wasser- sowie Fleischquelle (Riesenschildkröten). Einführung von Ziegen und Hunden auf den Insel
  • 1793 -1870 Zeit der Walfänger und somit Bedrohung der Populationen der Schildkröten, Fellrobben, sowie Wale.  
  • 1793 - Errichtung des Postamtes auf Floreana, um Sendungen in die Vereinten Staaten und nach Europa zu ermöglichen. 
  • 1800 -1900 - Ausbeutung der Fellrobben durch Nordamerika und Europa, welche fast zur Ausrottung führte.  
  • 1832 - Ecuador beansprucht offiziell Galapagos, nennt es "Archipelago del Ecuador.” Den Inseln werden spanische Namen gegeben. 
  • 1835 - Besuch der H.M.S. Beagle für 5 Wochen, vom 15.September bis zum 20.Oktober. Charles Darwin besucht San Cristobal, Santiago, Floreana und Isabela. Der Kapitän Robert Fitzroy zeichnet eine exakte Navigationskarte. 
  • 1841 - U.S. Schriftsteller Herman Melville besucht Galapagos. Er schreibt später einen sehr verständlichen Bericht über seine Erfahrungen auf "Las Encantadas."
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  • 1859 - Veröffentlichung von Charles Darwins "The Origin of Species", welche die Aufmerksamkeit Galapagos' als natürliches Labor der Evolution auf sich zog.
  • 1892 - Galapagos wird offiziell in "Archipelago de Colon" umbenannt, zu Ehren Christopher Colombus' Entdeckung Amerikas 400 Jahre zuvor. 
  • 1905 - 1906 - Wissenschaftler der California Academy of Science unternehmen umfangreiche Sammlungen und Untersuchungen der Inseln. 
  • 1923 - Besuch durch den Amerikaner William Beebe, dessen Buch "Galapagos World's End" den Inseln weltweiten Ruhm einspielt. 
  • 1926 - Eine Gruppe Norweger erreicht die Inseln. Einige leben noch heute auf Santa Cruz und haben ihre Farmen im Hochland.
  • 1934 - Erste Gesetzgebung, um die Galapagos Fauna zu schützen wird verabschiedet. Mysteriöse Ereignisse um das Verschwinden von Baronesse Van Wagner und eines Begleiters, sowie den Tod anderer Floreanas.
  • 1941- 1948 - Erbauung und Besetzung eines Luftstützpunktes auf Baltra durch die USA. Ausrottung der Landechsen auf dieser Insel.
  • 1959 - am 4. Juli erklärt die Regierung alle Gebiete - bis auf die besiedelten Gegenden - der Galapagos Inseln als Naturschutzgebiet. Die Charles Darwin Stiftung wird in Brüssel am 23.Juli gegründet. Ihr erster Präsident ist Victor von Staelen.
  • 1964 - Die Darwin Station wird eingeweiht in Anwesenheit vieler nationaler und internationaler Persönlichkeiten.
  • 1968 - Die Verwaltung des Galapagos Nationalpark Services beginnt.
  • 1969 - Groß angelegter Tourismus beginnt auf den Galapagos Inseln mit der Ankunft der LINA-A, einem Schiff, das 58 Passagiere beförderte. 
  • 1971 - Lonesome George wird auf Pinta Island gefunden, der letzte Überlebende seiner Art. 
  • 1972 - Japanische Fischerboote fangen Hunderte von Meeresschildkröten.
  • 1974 - Das erste Gesamtkonzept für den Schutz und das Management des Galapagos Nationalparks wird veröffentlicht. 
  • 1978 - Die Inseln werden von der UNESCO als Welterbe deklariert, wodurch ihr universeller Wert für die Menschheit unterstrichen wird.
  • 1986 - Das Galapagos Meeresressourcen Reservat wird gesetzlich aufgenommen und unterschrieben von Präsident Leon Febres Cordero, um so das umliegende Wasser bis ca. 25 Kilometer vor den Uferküsten zu schützen.  
  • 1992 - Ein neues überarbeitetes Langzeitkonzept für die Entwicklung und das Management der CDRS wird eingeführt - es stellt Richtlinien für das Stationsprogramm und das schrittweise Ausweiten des gesamten Potenzials. 
  • 1994 - Ein Feuer auf Isabela Island verursacht großflächigen Schaden Nähe des Vulkans Sierra Negro. 70-80 Schildkröten werden von Fischern abgeschlachtet, die somit gegen Unentschlossenheit der Regierung protestierten, die Einschränkung auf kommerzialisiertes Fischen zu aufzuheben.
  • 1995 - Isabela wird bedroht von eingeführten Pflanzen und Tieren, besonders von Ziegen. 

Galapagos Inseln Prähistorik

Alte archäologische Funde wurden entdeckt, die ve rmuten lassen, dass die historischen Bewohner der ecuadorianischen Küste auf "Balsas" oder treibenden Fahrzeugen, die es ihnen erlaubten, weit auf die See hinaus zu fahren, Galapagos erreichten. Es gibt keine Spuren einer permanenten Besiedlung, so waren die Ankünfte auf den Inseln vermutlich versehentlich. Auch war es sehr schwierig, wieder von den Inseln zurückzukehren.

Von den Inkas besucht?

Wäh rend es einige Spekulationen gab, ob die Inkas im 14.Jahrhundert auf  Galapagos waren, so glauben doch viele Wissenschaftler, dass es sich statt Galapagos, um die Reise zu den Osterinseln handelte. Es gibt kaum Dokumentationen, so wird die Theorie um Galapagos weitestgehend ausgeschlossen. 

Die mündliche Übertragung der Inkageschichten erzählt von einer Reise Richtung Westen zu 2 "Feuerinseln". Wenn das stimmt, und es gibt noch einige Ungereimtheiten in dieser Geschichte, ist es wahrscheinlicher, dass die Inkas die Osterinseln entdeckten. 
 

Entdeckung durch Fray Tomas de Berlanga

Fray Tomas de Berlanga, Bischof von Panama, dokumentierte den offiziell ersten Besuch der Galapagos Inseln im Jahre 1535. Gesandt, um die Berichte der barbarischen Verhältnisse der Eroberer im heutigen Peru zu untersuchen, wurde sein Schiff westlich in die ozeanischen Strömungen geleitet, er kam vom Kurs ab und strandete auf den Inseln. 

Er schrieb, dass das Land dort, bewohnt nur von Vögeln, Robben und Reptilien wie folgt sei: "Abfall, wertlos, denn es hat nicht mal die Kraft, um auch nur Gras wachsen zu lassen, maximal Disteln."

Mit aufgebrauchten Wasserquellen suchten der Bischof und seine Crew nach Süßwasser, fast vergeblich. Frustriert und leidend besorgten sich die Männer die lebensspendende Flüssigkeit aus den Kakteen der Inseln. Ernüchtert verließen sie sie Inseln, nicht aber, ohne dem König von Spanien Carlos V von diesen merkwürdigen und dumm-zahmen Lebewesen dort zu berichten. Und sie berichteten auch von den zahlreichen "Galapagos" (Riesenschildkröten, benannt nach einer Sattelart, die den Schildkröten ähnelte) und dieser Name blieb bis heute haften. 

Das war das erste Mal spanischer Entdeckung, gefolgt von Magellan's Weltumsegelung gerade ein Dutzend Jahre später und auch von Balboa's Entdeckung des Pazifiks 2 Dutzend Jahre später. 

Pizarros Flüchtlinge

Motiviert von den Entdeckern und Eroberern des  Kontinentes, gab eine Gruppe verloren gegangener Seefahrer den Inseln einen weiteren Namen: 1546 zettelte eine Gruppe aufsässiger Soldaten von Pizarro an, was man als den ersten Putschversuch Südamerikas bezeichnen könnte. Besiegt und vom Kontinent verbannt hatten die Aufmüpfigen wenig bis gar kein nautisches Wissen und trieben, wie viele Tiere zuvor, getrieben von den Strömungen, auf dem Meer herum. So lang, bis sie zu den Galapagos Inseln kamen. Mit ihren fast nich vorhandenen maritimen Fähigkeiten versuchten sie, die Inseln per Sicht anzufahren. Mit Nebel kämpfend und von der Strömung getragen kam es ihnen so vor, als würden die Inseln selbst sich bewegen und nannten sie daher: "Las Islas Encantadas", die "Verzauberten Inseln". 

1561 - Erste Karte der Inseln

Die Inseln erschienen schon früh auf Karten. Die erste stammt aus dem Jahre 1561, bald schon erschienen sie auf holländischen Karten, etwa von Mercator (1569) und Ortelius (1570). Der Name der "Verzauberten Inseln" zeigte sich auf einer Karte von Ortelius aus 1589. Guerrit’s Karte aus 1622 zeigt 3 Inseln mit den Namen Isabela, Santa Cruz und San Cristobal.

Die Inseln erschienen im 16. Jahrhundert auf der Karte als  "Insulae de los Galopegos."

Galapagos Inseln Piraten und Seeräuber

Nicht alle Besucher der Galapagos Inseln kamen nur versehentlich dorthin. Viele nutzten die Inseln als Zwischenstation und Anlaufhafen. 

Der fabulöse Reichtum des wachsenden spanischen Reiches weckte die Aufmerksamkeit europäischer Nachbarn, die die spanische Macht begrenzen und selbst etwas vom Reichtum haben wollten.

Während der langwierigen Feindseligkeit zwischen der englischen Navy und der spanischen Armada, gaben die Engländer den Seeräubern, die lateinamerikanische Häfen plünderten und Galeonen kaperten, sogar indirekte Unterstützung, indem sie sie nicht verfolgten.

Galapagos liegt nicht weit von der Route zwischen dem eroberten Inkareich der Anden und Panama und Neuspanien (Mexiko), dem Zentrum spanischer Aktivitäten in der Neuen Welt. Die Piraten nutzten die unbewohnten Inseln als Basis und Refugium nach Überfällen. Diese "Aufbauhäfen" (wie etwa Buccaneer Cove auf Santiago Island) waren sehr nützlich, um Süßwasser und Nahrung aufzustocken. Als man entdeckte, dass die Riesenschildkröten kopfüber gestapelt werden und bis zu 1 Jahr ohne Futter lebending gehalten werden konnten, kamen viele vorbeifahrenden Schiffe auf die Inseln, um ein paar der angstlosen Schildkröten als Frischfleisch für die Fahrten "einzusammeln". Ein englischer Seeräuber, William Ambrose Cowley, entwarf im Jahre 1684 die erste Navigationskarte. Wie auch andere Seeräuber, benannte er viele der Inseln nach englischem Adel - James, Albemarle, etc. Über die Jahre hinweg haben Taucher hin und wieder Beweise für Seeräuber auf Galapagos gefunden, etwa große Krüge. Tauchen Sie hinab und Sie finden vielleicht die wertvolle Schatztruhe einer Galeone!

 

Galapagos Inseln Entdecker und Walfänger

1744 - Spanische Entdeckung der Inseln

Obwohl sie den Galapagos Inseln im ersten Jahrhundert nur wenig Aufmerksamkeit schenkten, erforschten die Spanier die Inseln und gaben ihnen Namen, bekannt als "die alten spanischen Namen", ohne sie jedoch eindeutig zu identifizieren. Daher war "Isla de la Salud" oder "Santa Maria" vermutlich die gleiche Insel, die heute als Floreana bekannt ist; "San Bernabe" ist heute Isla Santiago; "Mascarin" ist  anzunehmenderweise Española; "La Isla de Tabaco" ist San Cristobal. Später sollte "Isla Santa Isabela" als Isabela identifiziert werden. Die Inseln "Islas Santa Maria" (Tortuga, Crossman) erscheinen in verschiedenen französischen Karten. 1744 erstellte die Geographic Source eine deutlichere Karte mit diversen spanischen Namen.

1788-1860 - Walfänger auf Galapagos: Colnett

Verschiedene englische Walfänger entdeckten, dass die Wale zu den Galapagos Inseln kamen, um sich zu paaren. 1788 erreichte das Schiff Emilia das englische Reich mit 140 Tonnen Walöl und 888 Seerobbenfellen. Kurz danach kam die Beaver of  Nantucket (USA) mit 1300 Tonnen Walöl zurück. Es war er Begin einer wahren Hetzjagd auf die Tiere. 1793 kam Captain  James Colnett auf die H.M.S. Rattler, um Möglichkeiten zu untersuchen, eine Walfangstation im Südpazifik aufzubauen. Am Ende des Jahrhunderts durchkreuzten nicht weniger als 40 englische und amerikanische Walfängerschiffe regelmäßig die Gewässer um Galapagos während die Wale zum Paaren kamen. Dabei jagden sie auch nach Seerobben und Schildkröten. Es ist nicht klar, wieviele Tausende Schildkröten getötet wurden. Es gab weitaus mehr Walfänger (die wie gesagt auch Schildkröten fingen), als Piraten und Seeräuber und so starben einige Schildkrötenarten schnell aus. Etwa 200.000 Exemplare wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts wohl gefangen. 

Durch das Jagen der Spermwale in südamerikanischen  Gewässern, hinterließen die Walfänger anhaltende Auswirkungen auf die Inseln, die noch heute zu spüren sind: Nicht nur die fast komplette Ausrottung der Spermwale, sondern auch die der Elefantenschildkröten. Nebst dieser Tragödien bauten sie jedoch auch die inoffizielle Barrel - Poststation auf Floreana.  

So wurde eine  Tradition ins Leben gerufen, die noch heute von den Touristen aufrecht erhalten wird. Die Poststation bestand aus einem leeren Weinfass in welches abfahrende Seefahrer ihre Briefe warfen. Seefahrer, die zu den Adressen der angegebenen Häfen segelten, nahmen die entsprechenden Briefe aus Nettigkeit mit. Das ursprüngliche Postfach wurde zerstört und so hat der Park Service es ersetzt, so dass Touristen die alte Tradition weiterführen können: Postkarten für Freunde dortlassen und im Gegenzug welche mitnehmen, um sie auf dem Festland zu versenden.

Unter den Walfängern, die hierherkamen, war auch Herman Melville, der großartige amerikanische Schriftsteller und Autor von Moby Dick. Melville war unbeeindruckt von dem, was er dort sah, "fünfundzwanzig Schlacke-Haufen, die hier und dort abgeladen wurden, ohne und fernab jedweder Städte.", aber dennoch schrieb er eine Kurzgeschichte, Los Encantadas, die auf den Inseln spielte, veröffentlicht im Jahre 1854. Der Titel ist genau der Name, den auch die Walfänger oftmals benutzten, "The Enchanted Isles", "Die verzauberten Inseln".
 

Galapagos Inseln - Erster Kolonist Patrick Watkins

19. Jahrhundert - Der erste Inselbewohner: Patrick Watkins
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein irischer Seemann auf Charles Island ausgesetzt. Sein Name war Patrick Watkins und er wird als erster Bewohner der Inseln betrachtet.

Er baute Gemüse an, welches er mit Walfängern gegen Rum tauschte. Einige Jahre später schaffte er es, ein Boot zu besorgen und einige Männer zu rekrutieren, in der Hoffnung, wieder aufs Festland zu kommen. Merkwürdigerweise kam er allein in Guayaquil an und machte sich dann auf den Weg nach Patia, wo er eine Mulattin überzeugte, mit ihm zurück auf die Inseln zu kommen. Er verbrachte dann allerdings den Rest seiner Tage im Gefängnis, da er erwischt wurde, als er ein Boot stehlen wollte.
 

Ecuador behauptet Galapagos für sich

Obwohl die Inseln während der Kolonialzeit zu Quito gehörten, konnten sie nach der Unabhängigkeit niemandem mehr zugeordnet werden. Daher schlug General Jose Villamil, geboren in Louisiana und in Guayaquil lebend, vor, dass man das Archipel offiziell in die neue Republik aufnehmen solle. Oberst Ignacio Hernandez, Delegierter des Gouverneurs, führte die entsprechende Zeremonie am 12. Februar 1832 auf der Insel Floreana durch, welche ihren Namen zu Ehren des ersten Präsidenten Ecuadors erhielt, Juan Jose Flores.

1832-1837 - Die erste Kolonie

General Jose Villamil organisierte eine Kolonie mit der Illusion, das Archip el in einen Ort des Friedens (die erste Stadt wurde "Asyl des Friedens" getauft), Fortschritt und der Regeneration Krimineller und rebellierender Soldaten durch Arbeit zu verwandeln. Villamil zog am 12. Oktober 1832 auf die Inseln, um seinen Traum zu verwirklichen. Zu Beginn schien alles zu funktionieren, aber die Anwesenheit der vielen Kriminellen zerstörte das Umfeld und so auch die Kolonie. 1836 lies Villamil Haustiere wie Kühe, Pfe rde und Esel auf der Hauptinsel frei, um sie dort überall grasen zu lassen. Die Tiere pflanzten sich sehr schnell fort, ebenso die anderen inzwischen wilden Tiere der früheren Kolonie (Hunde, Katzen, Schweine und Ziegen). Sie wurden zur Gefahr für die Ökologie der Inseln.

 

Charles Darwins Besuch auf Galapagos

Am 15. September 1835 erreichte Kapitän Robert Fitz Roy die Galapagos Inseln auf der "H.M.S Beagle" als Teil seiner Reise um die Welt. Er wurde begleitet von dem jungen Naturalisten Charles Darwin. Zuerst besuchten sie Chatham Island (San Cristobal) und später Charles Island (Floreana). Sie gingen auch auf Santiago an Land. Während die anderen an Bord eine Karte der Inseln zeichneten, untersuchte Darwin die Flora und Fauna und sammelte Exemplare. Seine Beobachtungen der Diversität auf den Inseln waren die Grundlage für die spätere Ausarbeitung seiner Evolutionstheorie. Die Galapagos Inseln sollten von nun an unter einem anderen Licht gesehen werden, nämlich als ein Labor der Evolution. 

Bei seinem Besuch im Jahre 1835 begannen die Schildkrötenpopulationen aufgrund der extremen Jagden bereits zu schwinden. Darwin fand Zwei-bis Dreihundert Menschen auf Floreana, die aussagten: 

"Die Hauptnahrungsquelle hinsichtlich Fleisch wird durch die Schildkröten gestellt. Ihre Anzahl wurde so natürlich schon deutlich gemindert, aber die Leute müssen nach wie vor 2 Tage jagen gehen, um dann Essen für den Rest der Woche zu haben. Es wurde gesagt, dass einige Schiffe zuvor 700 Exemplare mitgenommen haben und dass die Besatzung einer Fregatte einige Jahre zuvor innerhalb eines Tages 200 Tiere fingen."

Im Jahre 1846, lange Zeit nach dem Scheitern Villamils Kolonie, berichtete Berthold Seeman, ein Naturalist an Bord der H.M.S. Pandora, dass keine Schilkröten mehr auf Floreana existierten. Dafür aber 2000 Tiere Vieh. Wilde Hunde durchstreiften die Insel, später wurde auch von Angriffen auf Inselbesucher berichtet. Die Santa Fe und Rabida Schildkröten starben ebenfalls im 19. Jahrhundert aus.  

In der Zwischenzeit unternahm Darwin vorsichtige Beobachtungen zu Geologie und Biologie der Inseln. Darwin war geradezu fasziniert von den "Unterschieden zwischen Tierbewohnern unterschiedlicher Inseln":

"Die Präsenz der Tiere dieses Archipels wäre nicht ansatzweise so wundervoll", schrieb er, "wenn zum Beispiel eine Insel eine Spottdrossel hätte und eine andere Insel andere Tiere...Aber es ist die Tatsache, dass verschiedene Inseln je ihre eigenen Spezien von Spottdrosseln, Schildkröten, Finken, vielzähligen Pflanzen, usw., haben. Diese Spezien haben alle die gleichen allgemeinen Gewohnheiten, verhalten sich ähnlich, besetzen offentsichtlich den gleichen Platz in der natürlichen Ökonomie der Archipels, das erfüllt mich mit großem Staunen."
 

Galapagos Kolonisierung - Geschichte und Mysterium

1850-1860 - Das Gefängnis

Nachdem Villamil die Inseln verlassen hatte, wurde Galapagos als idealer Ort berachtet, um ein Gefängnis aufzubauen, da die Distanz zum Festland es unmöglich machte, zu fliehen, Nahrung und Wasser waren ungenügend vorhanden, so dass die Gefangenen kaum überleben würden. Manchmal waren die Gefangenen völlig ohne Mittel, was die Verurteilten veranlasste, neue Verbrechen zu begehen. Ein Gefangener namens Briones kaperte ein Walfängerboot und flüchtete mit Mitgefangenen zum Festland. Dort tötete er 28 Männer am Eingang des Golfs von Guyaquil. Er beging somit das bekannteste Verbrechen.

Dieser Vorfall rief einen starken Streit hervor, denn die Besitzer der Walfängerschiffes verlangten hohe Zahlungen als Wiedergutmachung von der Regierung.  

1869-1878 - Zweite Kolonialisierung

1860 entdeckte ein Walfänger die Orchilla Lichen, eine wertvolle Pflanze zum Einfärben. Verschiedene Geschäftsmänner versuchten, die Pflanze zu verwerten, unter ihnen Mr. Jose Valdizan, ein Spanischer Geschäftsmann aus Guayaquil. Er erhielt die Rechte an der Pflanze im Jahr 1869 und zog nach Floreana, wo er Plantagen anbaute und pflegte, nachdem das Geschäft zusammenbrach. Entgegen der Meinung aller anderen glaubte er daran, dass er die Verurteilten dazu bringen könnte, auf seinen Plantagen zu arbeiten und sie mit eben dieser Arbeit und mit Freundlichkeit für sich gewinnen können. Nun, Valdizan wurde am 23. Juli 1878 verräterisch ermordet. Die Insel wurde wieder einmal verlassen und die Haustiere dort frei gelassen. Arbeiter wollten nicht zurückkehren, da sie glaubten, die Insel sei verflucht.  

1879-1940 - J. Cobos' Reich

Ein Jahr später, 1879, startete Manuel J. Cobos auf der Insel San Cristobol ein Agrikulturzentrum, genannt "El Progreso", recht nahe am Hafen. Die ersten Produkte inkludierten Leder von verwildertem Vieh, Öl von Schildkröten und Fischen. Rohrzuckerplantagen für eine Fabrik wurden bewirtschaftet. Diese Fabrik wurde im Jahr 1891 in Betrieb genommen. Leider wandelte sich "El Progreso" eher in ein Konzentrationslager mit Zwang zur Arbeit und wo Cobos' Wille das einzige Gesetz war. Er machte die Entscheidungen über das Leben, den Tod oder die Verbannung seiner Gefangenen auf andere isolierte Inseln. Camilo Casanova wurde auf Santa Cruz verbannt und so quasi zum Replikat on Robison Crusoe. M.J. Cobos wurde am 15.01.1904 von einer Gruppe seiner Arbeiter ermordet. 

1926-1929 - Die Norweger


Die Norweger haben seit 1880 Interesse an den Galapagos Inseln gehabt, da es hier viel Fisch und die Möglichkeit gab, Wale zu fangen. 1908 krachte ein norwegisches Schiff gegen die Westseite des Archipels und ein Teil der Crew strandete für merere Monate auf Santa Cruz. Bei ihrer Rückkehr nach Norwegen überzeugten sie viele ihrer Landsleute, auf diese Inseln auszuwandern. Viele Gruppen kamen im Jahr 1926 hier an und 2 Kolonien wurden auf Floreana und auf Santa Cruz gegründet. Unglücklicherweise waren die Lebensbedingungen nicht so, wie erwartet und innerhalb von weniger als 2 Jahren war ein Großteil der Norweger wieder nachhause zurückgekehrt. Kapitän Bruun der norwegischen Marine unternahm einen letzten Versuch, die Inseln zu kolonisieren, aber er kam auf tragische Weise im Juli 1931 auf Isabela ums Leben. 

1929-1934 - Die Deutschen auf Floreana

Im August 1929 kamen Doktor Friedrich Ritter und Dore Stranch auf Floreana an, 2 Verliebte, die unter ihrer eigenen Philosophie leben wollten, isoliert von der dekadenten Gesellschaft daheim. Ihre Berichte zogen mehr Menschen mit ähnlichen Ideen an, aber niemand blieb wirklich lang dort, außer die Familie Wittmer (Heinz, Margaret und Harris) aus Köln. Einige Monate später kam eine Österreicherin hinzu, die sich als Baroness vorstellte und zusammen mit 3 Liebhabern erschien. Die Insel wurde augrund verschiedener Intrigen und der neuen Bewohner schnell zu einer kleinen Hölle. Der erste der Liebhaber kehrte schon nach wenigen Wochen wieder aufs Festland zurück.

Im März 1934 verschwand die Baroness mit einem ihrer Liebhaber, Phillipson, und obwohl die Deutsche Margaret angab, die beiden wären mit einer Yacht auf eine pazifische Insel gefahren, glaubte ihr niemand. Margaret überzeugte Lorenz, den letzten der 3 Liebhaber, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Er verschwand daraufhin mit einem Dänen, Nuggerud, nachdem sie sich auf den Weg nach San Cristobal gemacht haben. Einige Monate später wurde Dr. Ritter von Dore vergiftet (absichtlich oder aus Versehen?) und starb. Im Dezember fand man die mumifizierten Leichen von Lorenz und Nuggerud auf Marchena Island. Von 10 Kolonisten starben oder verschwanden 5 auf mysteriöse Weise. Dieses Mysterium konnte nie gelöste werden. Wie dem auch sein, Familie Wittmer lebt noch immer auf der Insel.  

1946-1959 - Strafkolonie

Und nochmal begang Ecuador den Fehler, auf den Inseln eine Strafkolonie zu errichten. 1946 nutzte man die Inseln als militärische Einrichtung auf einer alternativen Basis, die während des Krieges operierte. Unglücklicherweise geriet die Situation etwas außer Kontrolle und die Strafkolonie verwandelte sich in ein Konzentrationslager bis 1950, als ein Polizeichef die Gefangenen zwang, eine Mauer zu errichten. Diese Mauer ist bekannt als "Mauer der Tränen". Im Februar 1958 gab es einen Aufstand: ein smarter Gefangener namens "Patecuco" entwaffnete die Polizei und nahm "Valinda", die Yacht eines amerikanischen Millionärs, und nutzte sie als Fluchtvehikel zum Festland. Während des Aufstandes gab es keine Toten, aber der Vorfall zog internationale Empörung nach sich, so dass die Regierung die Strafkolonie schloss und endlich aufhörte, Gefangene auf die Inseln zu schicken.

 

Galapagos Inseln - strategische Wichtigkeit

1850-1940 - Strategische Wichtigkeit von Galapagos

Die strategische Lage der Inseln wurde schnell wichtig als die Zeit für das Öffnen des Panamakanals näherrückte. Verschiedenste europäische und amerikanische Größen versuchten, einen Teil der Inseln oder gleich das ganze Archipel zu mieten oder kaufen. Sie wollten es nutzen als Auftankstation für Navy Schiffe oder, noch wichtiger, für die Verteidigung des Kanals auf der Pazifikseite. Sie versuchten gar, die Inseln als "res nullius" (das Land, das niemandem gehört) auszurufen. Ecuador widerstand aber dem Druck, gab jedoch einige der Inseln ab zur Verteidigung während des 2.Weltkrieges. 

1936 - Die ersten Flugzeuge

William Robinson lebte auf seiner Yacht in Tagus Cove, studierte die Flora und Fauna der Inseln, als er einen schlimmen Fall von Blinddarmentzündung erlitt. Seine Situation wurde schnell kompliziert, aber glücklicherweise war der Thunfischfänger "Santa Cruz" in der Nähe und kontaktierte per Radiofunk die Marines, welche am Panamakanal stationiert waren. Als die Erlaubnis rausging, flogen 2 Wasserflugzeuge zu den Inseln. Sie kamen noch pünktlich, um Robinsons Leben zu retten und so wurden schließlich regelmäßige Flüge zu den Inseln organisiert. Das erste Flugzeug, das Post von der Kanalzone zu den Inseln transportierte, flog am 06. Februar 1936. Eine Erinnerungsbriefmarke wurde kreiert. Die ersten kommerziellen Flugzeuge landeten am 03. Januar 1959 mit der LIA Airlines und später auch TAME, Ecuadors Airline (06. Juni 1963). TAME bietet bis heute Flüge auf die Inseln an. 

1942-1949 - Galapagos während des 2. Weltkrieges

Die Vereinten Staaten von Amerika sahen die Galapagos Inseln als notwendig an für das Bewachen des Kanals. Seit 1928 hatte die U.S. alle Alternativen im Falle eines Krieges studiert, suchte sich Baltra als Hauptbasis aus und berief die "Galapagos Units" ein. Die Luftwache begann 5 Tage nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor. Im März 1942 begannen die Operationen in der Basis: die U.S. baute 3 Landebahnen (das erste Flugzeug, ein B24 landete im Mai) und die Marines hatten ihr Zentrum in der angrenzenden "Eolian Cove" und konstruierten ein Dock (das immernoch benutzt wird), Wasserflugzeugrampen, etc. Insgesamt konnte die Beta Base, wie sie auch genannt wurde, 6000 Männer aufnehmen. Obwohl die Beta Base niemals einen Notfall hatte, erkannte die Union, dass die Galapagos Inseln eine wichtige Rolle gespielt haben. Daher versuchten sie, die Basis nach dem Krieg zu halten oder zu kaufen. Die offizielle Übergabe an Ecuador fand im Jahr 1946 statt, doch die letzten Kontingente blieben noch bis zu Beginn des Jahres 1949. 
 

Galapagos Inseln Nationalpark, Charles Darwin Station und Tourismus

1935 -1959 - Erste Erhaltungsversuche

Das Jahr 1935, der Einhundertste Jahrestag von Darwins Besuch, war so etwas wie ein Wendepunkt der Galapagosgeschichte, da die ecuadorianische Regierung Teile der Inseln als Schutzgebiete deklarierte. 4 Jahrhunderte menschlicher Anwesenheit hatten unumkehrbare Auswirkungen auf die einzigartige Fauna. 2 der 14 Schildkrötenrassen sind für immer ausgestorben und Populationen anderer Rassen wurden enorm reduziert (nur ein einziges männliches Exemplar der Pinta-Rasse gibt es noch). Die einheimische Reisratte, eine der wenigen Galapagos-Säugetiere (2 Rattenspezien, 1 Fledermausspezies) ist bereits auf vielen Inseln ausgestorben. Pflanzen, die von Siedlern mitgebracht wurden, verdrängen schrittweise die einheimischen Pflanzen. Wilde Ziegen, wie die, die von Kapitän Porter ausgesetzt wurden, zusammen mit Schweinen, Eseln und anderem Vieh, fressen die Inseln langsam leer. Eingeführte Ratten und wilde Katzen, Hunde und Schweine fressen die Eier oder auch die Jungtiere einheimischer Vögel und Reptilien. Während zwar erst einmal nichts Konkretes getan wurde, um die Verordnung zu bekräftigen, geschweige denn, den Schaden auf den Inseln zu regulieren, und während wilde Tiere und weitere Probleme noch größer wurden, so bedeutete die Verordnung wenigstens, dass langsam aber sicher realisiert wurde, dass es ein Problem gab und dass die Inseln es wert sind, sie zu beschützen.

Verschiedene wissenschaftliche Expeditionen zu Beginn des Jahrhunderts alarmierten die Menschen über das Töten der Riesenschildkröten und der Gefahr ihres Aussterbens. 1936 wurden die Inseln als Nationalreservat mit strikteren Regulierungen erklärt. Schlussendlich, im Jahr 1954 wurde eine Bewegung gestartet, um die Spezien der Inseln zu schützen und ein Zentrum für wissenschaftliche Untersuchungen auf Galapagos zu gründen. Die ecuadorianische Regierung erklärte die Inseln am 04. Juli 1959 zum Nationalpark.

Galapagos Nationalpark wird gegründet

1959, exakt 100 Jahre nach der Publizierung Darwins "Origin of the species", erklärte Ecuador die Inseln als ihren ersten Nationalpark und schützte somit alle Gebiete, die nicht bereits besiedelt waren. 5 Jahre später wurde die Charles Darwin Research Station außerhalb von Puerto Ayora auf Santa Cruz eröffnet. In Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Office unternimmt die Station Nachforschungen und legt Maßnahmen fest, um die Inseln zu schützen. Das Park Office setzt viele dieser Maßnahmen dann in die Tat um, zum Beispiel Anlegen und Markieren von Wegen für die Besucher, oder auch die Regulierung von Booten und Besuchern.  

1978 - Naturerbestätte

Am 08. September 1978 erklärte die UNESCO die Galapagos Inseln als Naturerbestätte aufgrund ihres wissenschaftlichen Gehaltes und um die Erhaltung des Nationalparkes zu unterstützen. Der Generalsekretär besuchte die Inseln 1984, um dies persönlich zu verkünden. 

1998 - Interpretation Center

Am 12. August 1998 kam Prinz Felipe von Spanien auf die Galapagos Inseln, um das Interpretation Center auf San Cristobal Island einzuweihen. Das Center ist hauptsächlich auf die Interaktion zwischen den Menschen und den Prozessen des sogenannten "Labors natürlicher Geschichte" fokussiert und soll zeigen, dass eine harmonische Beziehung zwischen Mensch und Natur möglich ist, wenn es auf die richtige Art und Weise angegangen wird. Interaktive Darstellungen vereinfachen die Interpretation. Das Center ist in verschiedene Pavillions unterteilt, jeder hat sein eigenes Thema: Geologie, Evolution, menschliche Geschichte, aktuelle Probleme und ihre Lösungen, sowie viele andere. Ihre Reise und Ihr Verständnis für Galapagos wäre unvollständig, wenn Sie das Interpretation Center nicht besuchten.

Tourismus auf Galapagos

Tourismus auf Galapagos wuchs enorm in den letzten Jahrzehnten. Von noch 4000 Besuchern 1970 auf circa 60.000 pro Jahr heutzutage. Selbstverständlich bedeutet das Ansteigen der Besucherzahlen auch, dass die Anstrengungen zur Erhaltung der Inseln größer werden müssen.