Genovesa

Genovesa, auch bekannt als Tower Island, ist einer der interessantesten Inseln des Archipels - geologisch als auch biologisch. Geologisch in der Hinsicht, dass die Chemie der Lava identisch ist, wie die, die sonst aus dem mittelozeanischen Rücken austritt (eine Magmaart mit dem Namen MORB oder mittelozeanischer-Rücken-Basalt) und sich auch relativ stark von den meisten ozeanischen Lava unterscheidet. Eine Vielzahl an brütenden Vögeln können hier beobachtet werden, so zum Beispiel Maskentölpel, Rotfußtölpel, Galapagos Eulen, Gabelschwanzmöwen, Fregattvögel, Lavareiher und die seltene Lavamöwe. Weiterhin kann man auch Seelöwen und Fellrobben beobachten. Die Fellrobben, eigentlich eine Unterart der Seelöwen (eher eine der "echten" Robben), waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon fast ausgestorben, konnten sich jedoch bis heute wieder erholen.  

Die Insel besteht aus einem einzigen Vulkan, der nur bis auf 200m über den Meeresspiegel kommt. Ein zerklüfteter Krater auf dem südlichen Teil der Insel formt Darwin Bay. Ein kleiner, mit einem See ausgefüllter Krater, ist im Zentrum der Insel zu finden. Aufgrund der niedrigen Kaliumkonzentration in der Lava war es noch nicht möglich, das Alter der Insel zu bestimmen. Jedoch scheint ein Großteil der Lava auf Genovesa relativ jung zu sein, vermutlich weniger als ein paar Tausend Jahre alt. Obwohl es auf dieser Insel keine Eruptionen dokumentiert wurden, sollte sie als aktiv betrachtet werden, quasi als schlafend.
Informationen für Touristen

Anlegen: Trockenes Anlegen (El Barranco oder Prince Phillips Steps), Nasses Anlegen (Darwin Bay)
Tiere: Rotfußtölpel, Fregattvögel, Sturmschwalben, Tropikvögel, Seelöwen, Hammerhaie, Sumpfohreulen
Aktivitäten: Wandern, Vogelbeobachtungen, Schwimmen und Schnorcheln
Bemerkungen: Dies ist eine der besten Orte auf Galapagos für Vogelbeobachtungen und vielleicht auch die einzige Möglichkeit, den Rotfußtölpel zu entdecken.
Tower Island
Der Turm (Genovesa) ist ein niedriger Vulkan, der kaum die Oberfläche des Ozeans durchbricht. Schiffe segeln direkt in die große, durchbrochene Caldera, um am Fuße der steilen Kraterwände zu ankern. Es zieht eine große Anzahl pelagischer Seevögel an, die hierher kommen, um zu nisten. Große Fregattenvögel, rotfüßige Tölpel, Schwalbenschwanzmöwen und Sturmvögel brüten hier zu Tausenden. Ein Pfad führt von einem Korallenstrand an Gezeitenlagunen vorbei, in denen Lavamöwen und gelb gekrönte Nachtreiher zu sehen sind, dann entlang der niedrigen Sträucher, die von Fregatten und Tölpeln bevölkert sind, und schließlich zu einem Klippenrand, an dem Seevögel schweben. Ein zweiter Pfad führt zu einem offenen Bereich für maskierte Tölpel, mehr Fregatten und rotfüßige Tölpel. Am Ende des Weges flattern Tausende von Sturmvögeln am Rand der Klippe, wo sie in Spalten nisten. Manchmal sind hier Kurzohr-Eulen zu sehen, die bei Tageslicht die Sturmvögel jagen.
Prince Philip’s Steps (El Barranco)
Ein außergewöhnlicher, steiler Weg, der durch eine lebendige Seevogelkolonie bis zu 25 m hohen Klippen führt. Oben setzt sich der Weg landeinwärts fort und führt an weiteren Seevogelkolonien in einem dünnen Palo Santo-Wald vorbei.
 
Wenn Sie den Wald verlassen, können Sie eine felsige Ebene überblicken. Sie haben einen Blick auf maskierte und rotfüßige Tölpel, große Fregattenvögel, Schwalbenschwanzmöwen, rotschnabelige Tropikvögel und Hunderte von Sturmvögeln am Rand der Klippe.
Darwin Bay
Darwin Bay entstand, als der größere der Krater ins Wasser kollabierte. Um an den weißen Korallenstrand, in der Mitte der Bucht zu gelangen, muss man "nass" anlegen. Ist man einmal an Land, so scheint die Anzahl der Vögel überwältigend: Maskentölpel  segeln über einem, Fregattvögel stellen ihren aufgeblähten Kehlkopfsack zur Schau, während sie auf den nahegelegenen Felsen und Bäumen ruhen und Spottdrossel huschen flink über den Sand. Es ist schnell zu sehen, warum Darwin Bay der Liebling unter Vogelliebhabern ist.

Hinter dem Strand bieten sich eine Reihe von Gezeiten-Pools an. Ausgeschürft aus schwarzem Vulkangestein, den die Wanderwasserläufer, die Lavamöwen, die Regenbrachvögeln und die Steinwälzern, als einen guten Platz zum Fischen auserkoren haben. Krabbenreiher, Nachtreiher und Lavareiher wurden hier auch schon gesichtet.Der Wanderweg erfolgt von der Küste durch dem Salzbusch zu dem Mangrovennest-gebiet des Fregattvogels und des Rotfußtölpels. Anders als Maskentölpel und Blaufußtölpel, welche ihre Nester auf dem Boden haben, kann man die Rotfußtölpel beobachten, wie sie zwischen September und Juli auf den Bäumen brüten. Tölpel und Fregattvögel haben eine feindliche Beziehung zueinander, denn sie nisten im selben Gebiet. Tölpel zerstören regelmäßig die Nester der Fregattvögel, während diese wiederum Tölpeleier fressen.

Während Sie dem Wanderweg entlang laufen, erklimmen Sie allmählich die Klippen und können dabei Rotfußtölpel in den Mangrovenbäumen brüten sehen. Vogelbeobachtungen auf dem Wanderweg beinhalten auch Besichtungen von Spitzschnabelgrundfinken, Opuntiengrundfinken, Grundfinken, Großgrundfinken, Galapagos Tauben und Gabelschwanzmöwen. Gegen Ende des Weges bekommt man einen wunderschönen Blick auf die Inseln und die vielen Vögel, die dort leben.